Bekämpfung von Blattläusen in Kartoffeln

Die Blattlausbekämpfung in Kartoffeln gestaltet sich annähernd analog den Nutzungsrichtungen.

Während in Speiseware und Verarbeitungskartoffeln der quantitative Ertragsverlust im Vordergrund steht (eine, maximal. zwei Insektizidbehandlungen bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes von 500 Blattläusen auf 100 Fiederblättern), ist die Blattlausbekämpfung in der Pflanzkartoffelproduktion ungleich schwieriger.

Im Unterschied zur Krautfäule oder dem Kartoffelkäfer gibt es derzeit keine Modelle zur Vorhersage oder zur Simulation des Virusbefalls an Pflanzkartoffeln. Der Grund liegt in der hohen Komplexität des «Systems Virusübertragung».

Folgende (ausgewählte) Momente sind dabei zu nennen:

Blattläuse:

  • Welche Blattlausarten (auch unterschieden nach «siedelnde» und «nicht siedelnde») treten an einem konkreten Standort auf?
  • Wie schnell wächst die Population an, um qualitative Ertragsverluste zu verursachen?
  • Wie stark sind die Läuse mit welchen Viren infiziert?

Viren-Arten:   

  • Artenzusammensetzung?
  • Übertragungsweg Laus è Kultur: Persistente oder nichtpersistente Art der Übertragung.

Zustand der Kultur:

  • Wichtig für die «Platzierung» der Viren in die Blätter (z.B. dicke oder dünne Kutikula).
  • Spielt Verlagerungsgeschwindigkeit der Viren von den Blättern in die Knollen eine bedeutende Rolle?

Sollte ein Prognosemodell zur Vorhersage der zu erwartenden Virusverseuchung von Pflanzkartoffeln erarbeitet werden, ist es immer noch unsicher, ob die notwendigen o.g. «Start»-Daten im Frühjahr schnell (früh) genug ermittelt werden können. Hinzu kommen noch weitere Einflussfaktoren wie z.B. die Witterung.

In Anbetracht dessen gibt es für Blattläuse in der Pflanzkartoffelproduktion nur ein Prinzip: NULLTOLERANZ (es gibt keinen Bekämpfungsrichtwert). Ein im Rahmen der Schaderregerüberwachung festgestellter Befall muss umgehend bekämpft und mit einem «permanenten» Insektizidschutz die Kultur blattlausfrei gehalten werden.

Besser noch: Die Blattläuse bereits am Einfliegen in die Kultur zu hindern!

Dafür ist Sumicidin Alpha EC mit einer nachgewiesenen repellenten (vertreibenden, abstoßenden) Wirkung bestens geeignet (Quelle: Rieckmann u. Wüstefeld, Kartoffellbau 4/2006, S. 152 – 155).

Weitere, eine gute Wirkung unterstützende Eigenschaften von Sumicidin Alpha EC sind

  • Schneller Knock-Down-Effekt und gute Dauerwirkung,
  • Beständige Wirkung weitgehend unabhängig von der Temperatur,
  • Hohe Wirkstoffstabilität im Spritztank.

Desweiteren ist in Vermehrungsbeständen auf folgendes zu achten:

  • Ausrichtung der Mittelwahl auf die zu bekämpfenden Blattlausstadien (z.B. Kontaktpräparate bei Zuflug geflügelter Läuse und vorzugsweise systemische Wirkstoffe im Massenwachstum der Kartoffeln),
  • Applikation von Insektiziden mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zur Resistenzvermeidung.

Teppeki mit dem Wirkstoff Flonicamid (500 g/kg) ist hierzu das Mittel der Wahl:

  • Kontakt- und systemische Wirkung,
  • Keine Kreuzresistenzen zu anderen insektiziden Wirkstoffen,
  • Langanhaltende Wirkung gegen alle Blattlausarten,
  • Wetterunabhängig und nützlingsschonend,
  • Erfasst auch versteckt sitzende Läuse (systemisch, akropetal und translaminar).

Der Einsatz von Sumicidin Alpha EC und Teppeki kann dabei wie im Folgenden dargestellt, kombiniert werden:

Ein weiterer wichtiger Punkt zur Vermeidung von Virusinfektionen ist die richtige Strategie der Krautabtötung. Hierbei ist ein Wiederaustrieb in der Zeit der Erreichung der Schalenfestigkeit z.B. nach dem Schlegeln unbedingt zu vermeiden.

Jörg Gumprecht
Telefon 0170 – 578 50 80
joerg.gumprecht@belchim.com