Schonende Keimhemmung auf dem Acker

Sehr geehrte Kartoffelanbauerinnen und Kartoffelanbauer,

der Stand der Kartoffelbestände zeigt sich dieses Jahr in meinem Arbeitsgebiet sehr unterschiedlich. Abhängig von Region, Legedatum und vor allem dem Witterungsverlauf und künstlichen Beregnungsmöglichkeiten findet man von sehr gut bis dramatisch alle denkbaren Abstufungen.

Speziell in den fränkischen Trockenregionen ist eine zeitnahe, durchdringende Durchfeuchtung der Böden dringend notwendig, um noch passable Erträge mit vernünftigen Qualitäten zu erzielen.  Je nachdem, wann wie viele Niederschläge fallen und in welchem Entwicklungsstadium sich die Knollen zu diesem Zeitpunkt befinden, muss dann beobachtet werden, wie sich die Bestände weiterentwickeln. Entscheidend wird das Graben und Schneiden von Knollen sein, um bei möglichen Fehlentwicklungen gegebenenfalls noch rechtzeitig reagieren zu können. Gerade nach der aktuellen Stressphase durch Hitze und Trockenheit besteht ein sehr großes Risiko für Durchwuchs und Kindelbildung, Zwiewuchs, erneutem Knollenansatz, unförmigem Wachstum und sonstigem „Blödsinn“.

Mit dem Einsatz unseres Wachstumsregulators Himalaya® 60 SG lassen sich diese Entwicklungen im Zuge der Keimhemmung über das Blatt in gewissem Maße zusätzlich reduzieren, sofern diese rechtzeitig erkannt bzw. vorgesehen werden und frühzeitig reagiert wird.

Himalaya® mit dem Wirkstoff Maleinsäurehydrazid stoppt die Zellteilung, nicht jedoch das Zellwachstum. Zum optimalen Behandlungszeitpunkt wird somit die Lagerfähigkeit des Erntegutes verbessert, während der Knollenertrag stabil bleibt. Als Nebeneffekt vermindert Maleinsäure die Neigung zum Zwiewuchs/Kindel- und Kettenbildung. Ebenso wirkt sich der Maleinsäure Einsatz auf die Keimfähigkeit der am Acker zurückbleibenden Knollen aus, was zu weniger Problemen mit Durchwuchskartoffeln in der Folgekultur führt.

Um Himalaya® (600 g/kg Maleinsäurehydrazid) zielgerichtet einzusetzen, sind folgende Parameter zu beachten:

  1. Knollengröße und evtl. bereits vorhandene Keime an Tochterknollen:
  • Voraussetzungen: 80 % der Kartoffelknollen sollten mindestens 25 – 30 mm (Konsumware, kleinfallende Ware) bzw. 35 – 40 mm (Industrieware, großfallende Ware) groß sein. Keimlängen aus den Tochterknollen von max. 10 mm
  1. Rechtzeitiger Einsatz:
  • Die Anwendung sollte so früh wie möglich erfolgen, sobald ca. 80% der Knollen einen Durchmesser von mehr als 25 mm erreicht haben. Praxiserfahrungen zeigen bei Maßnahmen bis Mitte (Ende) Juli die höchsten Wirkungsgrade
  • Himalaya® ist bis spätestens 5 Wochen vor der natürlichen Abreife einzusetzen
  1. Passende Einsatzbedingungen:
  • Anwendung auf grüne, vitale Bestände
  • Keine Anwendung in Trockenphasen und bei Temperaturen über 25°C
  1. Ausbringung:
  • Die Wasseraufwandmenge von 500 l/ha beachten
  • Himalaya® solo oder ggf. in Kombination mit Ranman® Top ausbringen
  • Die Mischung mit weiteren Pflanzenschutzmitteln oder Düngern wird nicht empfohlen
  • Die nächsten 24 h nach der Ausbringung sollte kein Regen fallen, bzw. nicht beregnet werden

Meine Empfehlung

Nutzen Sie Himalaya® 60 SG für eine schonende Keimhemmung der Kartoffeln.

5,0 kg/ha Himalaya® 60 SG

Bild: Im Boden keimende Knolle (links) und Kindelbildung (rechts): dem kann durch rechtzeitigen Einsatz von Himalaya entgegengewirkt werden.

Helmut Schöler
Telefon 0171 – 743 35 81
helmut.schoeler@belchim.com